Am 15.11.1996 fand in der Duisburger Fabrik das
erste INWO-Turnier statt. Es war mit 22 Turnierspielern das bis dato grösste
und wohl auch erfolgreichste INWO - Turnier in Deutschland, da vom frühen
Abend bis zum Morgengrauen um den Sieg gespielt wurde. Die Illuminati-Fraktionen
reisten bis aus Kassel an, um die Preise, den Ruhm und den Titel des Illuminati-Fabrik-Meisters
zu erringen. Daß der Titel und ein deutsches Komplett-Set in Duisburg
bei Marc Jung blieb, war durchaus verdient, hatte Marc es doch geschafft,
mit seinem Gnome-Deck in den beiden Vorrundenspielen so illustre Spieler
wie den ersten deutschen Meister, Christian Stenner, den 96er Conspiracy
- Sieger, Birger Krämer, und den Gewinner des 95er Essener Sealed-Deck-Turnier,
Bastian Winkelhaus, auszuschalten.
Die Idee, ein eigenes Illuminati -Turnier zu veranstalten, schwebte schon
lange in den Köpfen unserer Duisburger Runde umher, aber da das bescheidene
Domizil eures werten Berichterstatters maximal Platz für 14 Spieler
bietet, mussten wir einen geeigneteren Austragungsort finden, um den zu
erwartenden Ansturm bewältigen zu können. Bei einem konspirativen
Treffen in der Duisburger Fabrik traf ich dann Stefan Kleinschmidt, der
wie ich bereits seit Jahren bekennender Diskordier ist. Da Stefan Mitglied
in der Konzert-Gruppe Zebra-Core ist und auch den anderen Zebra-Corelern
die Illuminatus-Legende nicht unbekannt ist, wurde flugs beschlossen,
einen Freitagabend für ein INWO - Turnier zu reservieren.
Noch an diesem Abend gründeten wir DO IT, den Duisburger Orden illuminierter
Tetrahydrocannabinoiden. Andreas Finkernagel von Pegasus Press, seines
Zeichens Herausgeber von INWO in Deutschland, kontaktierte ich am nächsten
Tag, woraufhin er spontan Kartenpreise im Wert von 450 DM stiftete. Ihm
sei gedankt. Als nächstes wurde der mittlerweile schon legendäre
Flyer mit dem Illuminati - Pyramiden - Breakthrough - Comic entworfen
und auf der Spiel 96 (einmal im Jahr haben alle Spieler ihre Tage)
an strategisch günstigen Punkten verbreitet. Außerdem wurde
der Flyer noch in Fantasy-Shops und an den Unis des Ruhrgebiets ausgelegt.
Und so kam es, wie es kommen musste: Ab 17.23 Uhr warteten zwanzig, mit
Rucksäcken voller Karten bepackte Spieler darauf, die erste Turnierrunde
bestreiten zu können. Mit der Ausnahme, daß jeder Spieler nur
ein Deck spielen durfte, wurde nach den Illuminati - Online -Turnierregeln
gespielt, d.h., die Kontrolle von 11 Gruppen führte zum Sieg. Jeder
Spieler absolvierte zwei Vorrundenspiele, bei denen ein Sieg die Qualifikation
fürs Finale bedeutete.
Bei acht Vorrundenspielen, die in Vierergruppen ausgetragen wurden, hätte
es zu einem schier unendlichen Achterfinale kommen können, und so
war es erfreulich, daß Marc Jungs Gnome - und Rudi Gross' Adepten
von Hermes - Deck stark genug waren, um beide Vorrundenspiele zu gewinnen.
Alle Siege der Vorrunde waren heiß umkämpft, und es zeigte
sich, daß gerade die unerfahrenen Spieler, die auf der deutschen
Meisterschaft noch Lehrgeld hatten zahlen müssen, viel dazugelernt
hatten. Trotzdem waren es schliesslich doch wieder die alten Cracks, die
mit ihrer Routine und dem richtigen Timing durch die Tür zum Finale
schritten, aber ich bin mir sicher, daß schon bald neue Gesichter
in die Hall of Fame der INWO-Spieler eingemeisselt werden müssen.
Gegen 23 Uhr, nach acht spannenden Spielen, die mit Ausnahme von Shangri-La
und dem Bermuda-Dreieck alle Fraktionen der Illuminati aufwiesen, war
es endlich soweit: Rudi und Marc (beide Gnome), Nils Krämer (Adepten),
Birger Krämer (Jünger Cthulhus), Christian Stenner (Diskordische
Gesellschaft) und Bastian Winkelhaus (Bayrische Illuminati) trugen das
Finale aus. Parallel dazu spielten alle Verlierer eine Trostrunde um eine
70 x 100 cm selbstgemalte, entnazifizierte Adaption der Thule- Group,
die Lars Aretz unter anderem auch gegen den frischgebackenen deutschen
Meister, Reiner Lohse, gewann.
Ersten Pfeffer ins Finale brachte Nils, der mit seinen Adepten und den
NWOs Australian Rules und Anarchie, unterstützt von den Diskordiern
und dem CIA der Cthulhus, einen Angriff zur Zerstörung der Bundesbank
der Gnome erklärte. Aber da die Gnome vom befreundeten Pentagon der
Bayern inklusive Kriegsrecht unterstützt wurden, war der Angriff
zum Scheitern verurteilt. Der von den Diskordiern kontrollierte Erich
Honecker konnte nur durch ein Lies es von meinen Lippen einem Zerstörungsangriff
der Cthulhus entgehen. In diesem Augenblick brachte Rudi das Finale in
eine spielbestimmende Richtung, als er LevmL nevermorete. Dem Nevermore
fielen nach und nach Zwangsräumung, Aktiengeschäfte, Kriegsrecht,
Geheimnisse, die verborgen sind, Waffengewalt, Nutze die Zeit, Hat der
Spass schon angefangen?, Ketchup ist ein Gemüse und Go Fish zum Opfer.
Marc spielte direkt nach seinem zweiten Zug Nutze die Zeit und kontrollierte
dadurch bereits neun Gruppen. So lag es wieder einmal in der vernichtenden
Hand der Cthulhus, die Gnome am naheliegenden Sieg zu hindern: Das Finanzamt
wurde mit Hilfe der ClA und eines Terroranschlags Opfer einer Truck-Bomb.
Im Hinblick auf weitere vernichtende Schläge erklärten die Gnome
hoch und heilig zu übernehmen, und setzten ihre Tokens für einen
erfolgreichen Angriff zur Zerstörung gegen das von den Bayerischen
Illuminaten kontrollierte Frankfurt ein.
Nun, da die beiden mächtigsten Parteien zurückgestuft waren,
bauten die anderen Spieler gemächlich ihre Machtstrukturen aus, bis
anderthalb Runden später Rudis Adepten die ersten Illuminaten waren,
die ihre Hand nach der Weltherrschaft ausstreckten. Nach der Übernahme
des Buch der Kells kontrollierte Rudi sechs Gruppen (davon zwei gewalttätig
kriminelle und drei magische Ressourcen) machte aber leider einen kleinen
Fehler im Timing, als er erst sein Goal Kriminelle Hintermänner offenbarte
und danach seinen Sieg erklärte. Zu Rudis Entsetzen und zur Freude
der anderen Spieler tauschten die Armsdealers der rivalisieren Adepten
sein Goal gegen einen bereits vom Nevermore geschlagenen Plot ein.
In Runde vier und fünf - mittlerweile lag Interesting Times (a) aus
- versuchten dann die Diskordier zu gewinnen. Sie spielten mit den Goals
Adel verpflichtet und Wirtschaftsbosse, aber Christian schaffte es trotz
der Kontrolle von sieben konservativen und zwei korporativen Gruppen nicht,
den Sieg einzustreichen, da er keine blaue NWO zog.
Durch Christians andauernde Siegesversuche, die fortgeschrittene Stunde
(mittlerweile war es halb Vier) und das eine und andere Bierchen verkannten
Nils Adepten und die Cthulhus den Ernst der Lage, und so brauchten
die Gnome von Zürich nur zu übernehmen und Friede Freude Eierkuchen
zu spielen, um den Sieg und den ersten Preis - ein deutsches Komplett
- Set - einzustreichen. Christian als Zweiter erhielt ein Booster-Display,
Rudi als Dritter eine INWO-Gamebox, Bastian als Vierter ein Starter -
Display, und für Nils als Fünften gab es immerhin noch das INWO-Buch.
In der Fabrik findet von nun an alle drei Monate ein INWO-Turnier statt.
Die nächsten verbindlichen Termine sind Freitag der 21 02.97 und
Freitag der 23.05.97 jeweils ab 17.23 Uhr.
Das Siegerbild zeigt v.l.: Christian Stenner, Rudi Gross, Nils Krämer,
Bastian Winkelhaus, Marc Jung und Birger Krämer
Dieser Artikel erschien auch im Ringboten Nr. 13, der ehemaligen Hauspostille
von Pegasus, welche mittlerweile (2001) zu einem Online - Service von
Pegasus.de mutiert ist.
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